Ein neues Youtube- Video vom Teepapst ist online. Dieses Mal durfte der Teepapst ein Interview mit dem Schokoladen- Gründer Josef Zotter und seiner Tochter Julia Zotter führen.
Zotter ist die österreichische Institution, was Schokolade angeht, gleichzeitig ist Zotter ein echtes Familienunternehmen. Denn nicht nur Josef Zotter und seine Tochter Julia Zotter sind Teil des Unternehmens, sondern auch Josef Zotters Frau Ulrike und ihr Sohn Michael. Doch das war nicht immer so. Julia Zotter wollte ursprünglich etwas ganz anderes werden, nämlich Astronautin. Doch als die Firma 2004/05 mehrere Investitionen in Richtung Fairtrade und Bio tätigte und somit zur Social Enterprise wurde, die weltweit ihre Wurzeln hat, entschied sich Julia Zotter, dem Unternehmen beizutreten. Denn der Fokus entwickelte sich weg vom Schokoladenendprodukt hin zur Kakaobohne und darauf, woher die Rohmaterialen stammten, wie sie verarbeitet wurden und natürlich auch auf das Wohlbefinden der Menschen entlang der Wertschöpfungskette. Der neue Fokus der Firma: „Was ist unser Einfluss im Sozialen und in der Umwelt?“ überzeugte Julia Zotter letztendlich.
Ihr Vater Josef Zotter könnte nicht stolzer sein. „Der Übergang zu einer Social Enterprise war eine große Investition“, erzählt Josef Zotter. Dabei stehen für Josef und Tochter Julia die Finanzen erst an zweiter oder sogar dritter Stelle. Die beiden sind die kreativen Köpfe der Schokoladenmanufaktur und beschäftigen sich lieber mit der Produktentwicklung währen Mutter Ulrike die Finanzen regelt und Bruder Michael den technischen Part und die IT übernimmt. Die Familie Zotter arbeitet gerne, Übergänge sind fließend und so wird auch an Sonntagen beim Frühstückstisch über das Geschäft diskutiert. Denn hier wird Arbeit nicht als solches wahrgenommen.
Josef Zotters Leidenschaft für Lebensmittel und Innovation geht weit über Schokolade hinaus. Ursprünglich hatte die Familie Zotter eine kleine Landwirtschaft und so wird auch noch heute Schinken, Salami und anderes im „Essbaren Tiergarten“ angeboten. Auch hier geht es Josef Zotter um Fairness, Qualität und Kreativität. Denn „die Qualität wächst in der Plantage: so wie der Bauer das Schwein hält, so wird das Fleisch schmecken“. Auch wollte Josef Zotter eine Gegenbewegung zum Trend der anonymen Landwirtschaft und Dumping Preisen setzen. Er wollte seinen Betrieb transparenter machen und den Konsumenten auf emotionaler Ebene ansprechen. Daher der sehr provokante Name „Essbarer Tiergarten“. Doch auch hier hat Josef Zotter das richtige Gespür für den Zeitgeist, das Projekt ist mittlerweile überaus beliebt.
Ob wir den Klimawandel in den Griff bekommen werden? Laut Josef Zotter braucht es hierfür Lösungen. Der Chocolatier ist der Meinung, dass wir hier den Blick auf Tee werfen sollten. „Das Zeremonielle muss wieder wichtiger werden.“ Wir Menschen sollten langsamer werden und uns Zeit nehmen. Immerhin ist bei den Jugendlichen ein positiver Trend zu beobachten, nämlich weg von Party hin zu alkoholfreien Getränkealternativen wie Tee & Co.
Genauso wie Tee ist auch Schokolade ein Kulturgut, das angeblich über 5000 Jahre alt ist. Es gibt 100e Sorten Tee und mindestens genauso viele Sorten an Kakaobohnen. Wie bei Schokolade ist auch bei Tee das Rohmaterial am wichtigsten. „Technisches ist sekundär“, erzählt Thomas Grömer während dem 1,5- stündigen Gespräch. „Wichtig ist die Teepflanze und das Teeblatt.“ Bei Matcha wird das Teeblatt gedämpft und im Anschluss bei 200°C getrocknet ehe Äderchen und Stängel herausgebrochen werden. Dieses Grünteeerzeugnis (Tencha) wird dann in Steinmühlen zu feinstem Pulver vermahlen.