Grüner Tee
Wie auch Weißer Tee oder Schwarzer Tee werden Grüntees aus der Kamelie (Camellia assamica oder Camellia sinensis) gewonnen. Der einzige Unterschied besteht darin, dass grüne Tees nicht fermentiert werden, das heißt sie reagieren beim Herstellungsprozess nicht mit Sauerstoff. Die Fermentation muss gestoppt werden und demnach werden vor allem japanische Grüne Tees auf besonders schonende Weise hergestellt: Fast alle Tees werden über heißem Wasserdampf gedämpft. Dadurch bleiben die meisten Inhaltsstoffe im Teeblatt enthalten.
Wie entsteht Grüner Tee?
Die frischen Teeblätter werden geerntet und kommen auf dem schnellstmöglichen Weg zur Fabrik der Teebauern (Aracha-Fabrik). Hier werden die Teeblätter gedämpft, denn das stoppt die Fermentation und hält das Blatt grün, frisch und saftig. Anschließend werden die Teeblätter mehrmals hintereinander gerollt und getrocknet. Dieser Produktionsschritt gibt dem Tee seine typische Form. In diesem Stadium wird der Tee als Aracha bezeichnet. Nun müssen die Teequalitäten sowie unerwünschte Teile (grobe Blätter, Stängel etc.) aussortiert werden. Die fertig sortierten Teeblätter werden mit anderen Partien zu einem „Blend“ gemischt und das Teeprodukt ist fertig.
Japan produziert zwei Kategorien von Blatt-Tees: Überschattete Tees und nicht überschattete Tees. Anhand von vier Kriterien erkennt man hochwertige japanische Tees.
Das Aussehen macht’s
Die ideale Form japanischer Tees ist eine lange, dünne, gerade Nadelform. Je feiner diese Form ausgeprägt ist, desto besser ist auch die Qualität des Tees. Hochwertige Japantees haben ein eher kleines Blatt – die überschatteten Teesorten wachsen langsamer und sind filigraner als die klassischen Tees der späteren Ernten. Je einfacher ein Tee ist, desto größer und gröber ist das Blatt.
Die Farbe entscheidet
Die japanischen Tees sind leuchtend grün und stehen für eine sehr hohe Qualität. Eine helle, gelbliche Farbe eher für einfachere Blatt-Teequalität.
Der Tee duftet aber gut!
Duftet der Tee frisch, grün und saftig, wie direkt von einer süßlich-grün duftenden Almwiese, so kann man von einer hervorragenden Qualität ausgehen. Riecht der Tee nicht intensiv oder gar nach Heu, ist entweder die Qualität nicht hochwertig oder der Tee ist alt geworden.
Schlussendlich entscheidet der Geschmack
Eines ist sicher: Je besser der Tee, desto milder und süßlicher ist er auch. Vorausgesetzt wird dabei, dass er richtig aufgegossen wird. Für hochwertige Tees gilt: immer mit unter 80° heißem Wasser aufgießen. Guter japanischer Grüntee schmeckt nicht bitter. Einfache Qualitäten werden mit heißeren Temperaturen aufgegossen, schmecken leicht herb, sollten jedoch trotzdem immer die frische grüne Note haben. Ein Sencha Tee beispielsweise, kann durchaus verschiedene Aromen aufweisen, die es gilt, herauszuschmecken.
Die Aufgabe des Tea-Tasters
Alle Tees, die zum Teepapst kommen, werden von ihm als erfahrenen Tea-Taster und Experten verkostet. Nur was der Teepapst als hervorragend befindet, wird anschließend für die Produktion freigegeben. Jeder Teebauer stellt unterschiedliche Qualitäten her, jedes Teefeld und jede Tagesproduktion haben andere geschmackliche Charakteristika. Die Kunst des Tea-Tasters besteht darin, aus diesen tausenden Einzelbausteinen eine fertige, runde Teesorte zu machen – das Blending.
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